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  • Pohlig-Bionic-Socket-System | © Pohlig GmbH
    Prothesen für Fuß,
    Bein & Hüfte
    Das Pohlig Bionic Socket System (PBSS)
Wo wird der PBSS-Schaft eingesetzt?

Wir empfehlen PBSS vor allem bei Oberschenkel- und Knieex-Prothesenversorgungen.

Icon Oberschenkelprothese | © Pohlig GmbH
Phantomschmerzen?

Erfahre, wie ein PBSS-Schaft mit integrierten Akupressoren aufkommende Schmerzen lindern kann.

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PBSS Prothesenschaft | © Pohlig GmbH

Aktiver, schmerzfreier, komfortabler

PBSS-Schaftsystem

Als direktes Bindeglied zwischen Mensch und Prothesentechnik nimmt das Schaftsystem die zentrale Rolle in der Prothesenversorgung ein.

Weil uns herkömmliche Schaftlösungen nicht zufriedenstellen konnten, haben wir einen Schaft mit bisher unerreichter Präzision und Passform kreiert: Das Pohlig Bionic Socket System (PBSS). Dieses innovative Schaftsystem ermög­licht dem Anwender unterschiedliche Alltags­situationen aktiver, schmerzfreier und komfortabler als mit bisherigen Schaft­systemen zu bewältigen.

In Abhängigkeit zu den individuellen Gegebenheiten und Anforderungen des Anwenders können zusätzliche Funktionssysteme (Add-ons) in den Schaft integriert werden.

Herstellungsverfahren des PBSS-Schaftes

Vom Scan zum individuellen Schaft

Traditionellen Fertigungstechniken wie Gipsabdruck­nahme, Ausmessen mit dem Maßband etc. sind dem berührungslosen digitalen Scan gewichen. Bei aktiver Muskulatur wird die Form des Amputationsstumpfes binnen Sekunden via Scanner erfasst, als dreidimensionale Datei mit entsprechend markierter Stumpf­topogra­phie abgespei­chert und im Anschluss einem virtuellen Modellierungsprozess unter­zogen. Im Vergleich zu bisher üblichen Gipsabdrücken kann man die Verhält­nismäßigkeit von konturierter Stumpf­bettung zu Stumpfvolumen wesentlich präziser erfassen und berücksichtigen.

Digitaler Scan

Elementarer Bestandteil des PBSS-Konzeptes ist die Erfassung biometrischer Daten durch die objektive Untersuchung bzw. Analyse des Stumpfes mittels Sonogra­phie. Die muskuläre Topographie des Oberschenkel­stumpfes wird erfasst, um den Verlauf der Muskulatur, mögliche Verknöcherungen oder Exostosen, vor allem aber die axialen Muskellücken zu ermitteln. Dadurch lassen sich die Stabilisatoren im Schaft exakt und individuell positionieren. Stabilisatoren aktivieren die Muskulatur und verbessern das Führungsverhalten der Prothese deutlich.

Auf den biometrischen Daten basierend erfolgt im Anschluss die 3D-Modellierung des Stumpfscans. Das fertige Stumpfmodell dient als Grundlage für die tatsächliche Schaftkonstruktion.

Das Prothesenschaftsystem besteht aus einem Innenschaft, gefertigt in HTV-Silikon, und einer Carbon-Schale. Dank der hervorragenden Materialeigenschaften des Silikons bleibt der Innenschaft sehr gut am Stumpf haften. Die flexiblen und gleichzeitig zugstabilen Silikonränder ermöglichen den festen Anteil der Carbon-Schale im Sitzbereich tief auszuschneiden, was den Tragekomfort erheblich steigert. Hinzu kommt, dass die Stumpfmuskulatur im flexiblen HTV-Silikon-Innenschaft sehr gut arbeiten kann.

Abhängig von den jeweiligen Stumpf­verhält­nissen können individuelle Ausgleiche an empfindlichen Stellen vorgenommen werden. Auf diese Weise lässt sich eine optimale Passform kreieren. Aus einer großen Auswahl an Farbtönen kann sich der Anwender seine Wunschfarbe aussuchen. Das Endergebnis ist ein individueller Schaft, dem bei Bedarf die unten genannten Add-ons hinzugefügt werden können.

Den PBSS-Schaft individuell ausstatten

Ergänzende Funktionssysteme (Add-ons)

PBSS-Air | © Pohlig GmbH
PBSS-Air

Das Volumen des Oberschenkelstumpfes ist nicht immer konstant. Durch Erkrankungen, Gewichtsabnahme oder bei sportlicher Aktivität kann sich eine Inkongruenz zwischen Stumpf- und Schaftaufnahmevolumen ergeben – mit der Folge, dass sich die Führungseigenschaften deutlich verschlechtern.

Das PBSS-Air ermöglicht dem Prothesenträger die Anpassung des Prothesen­schaftes an die aktuelle Dimension des Stumpfes. Die Luftkammern sind direkt in den HTV-Silikon-Kontaktschaft integriert und können sich durch formkon­turierte Anlageflächen bestmöglich an die Stumpfform adaptieren.

PBSS-Pohlitherm | © Pohlig GmbH
PBSS-Pohlitherm

Das Pohlitherm-Element sorgt bio­sensorisch für ein klimatisch komfortables Temperatur-Niveau, sodass sich der Stumpf – unabhängig von der Außen­temperatur – im Prothesenschaft wohlfühlen kann. Gerade bei kältesensiblen Amputations­stümpfen konnte sich die gezielte Beeinflussung der Stumpf­thermik positiv darstellen. Die Auswirkung des Pohlitherm-Elements wird zunächst im Probeschaft evaluiert und nur bei positivem Outcome für den Anwender im definitiven PBSS-Schaft umgesetzt.

PBSS-Akupressur | © Pohlig GmbH
PBSS-Akupressur

PBSS-Akupressur dient der Schmerzbehandlung. Akupressur ist ein Heilver­fahren, das insbesondere in der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM) angewendet wird und die Selbstheilungskräfte des Körpers aktivieren soll.
Dies geschieht, indem auf definierte Körperstellen ein stumpfer Druck ausgeübt wird.

Die im PBSS-Schaft implemen­tierten Akupressoren werden entlang von sogenannten Meridianen positioniert. Sie können vom Anwender in den ärztlich festgelegten Intervallen manuell aktiviert werden und bieten so eine alternative Behandlung von Schmerzen ohne die Zu­gabe von Medikamenten.

PBSS-Portsystem | © Pohlig GmbH
PBSS-Portsystem

Stumpf- und Phantomschmerzen treten bei amputierten Menschen leider gehäuft auf. Das PBSS-Portystem eröffnet den Ärzten neue Behand­lungs­optionen mit dem Ziel, Medikamente nicht mehr systemisch, sondern lokal wirkend einzusetzen. So kann beispielsweise eine verordnete Schmerz­therapie medikamentös via implemen­tierter Service-Ports lokal an dem betroffenen Schmerzareal behandelt werden, ohne dass die Prothese hierzu ausgezogen werden muss. Die lokale Schmerzbehandlung stellt sich in vielen Fällen nicht nur deutlich wirksamer dar, sondern führt nicht selten zu einer Reduktion der Medikation.

PBSS-Schaft

Alle Vorteile auf einen Blick

Die Muskulatur erhält an relevanten Stellen erstmals Stabilisatoren, die eine verbesserte Führung der Prothese bewirken. Außerdem sorgen die intramuskulären Stabilisatoren für mehr Kontrolle und Sicherheit in der Dynamik. Parallel zu den Stabilisatoren werden Expansionsräume für die muskuläre Entfaltung berücksichtigt, mit der Folge, dass der Prothesenschaft eine angenehme Passform erhält.

Diese Konstruktionsprinzipien ermöglichen nicht nur ein erleichtertes An- und Ausziehen des Prothesenschaftes, sondern auch die variable Einstellung des Schaftvolumens im Falle einer Volumenveränderung. Dabei wird u.a. auch die dynamische Formveränderung des Stumpfes berücksichtigt.

Nach einer medizinischen Studie, die in Zusammenarbeit mit POHLIG durchgeführt wurde, konnten in einigen Versorgungsfällen vorhandene Schmerzen mit einem PBSS-Prothesenschaft signifikant reduziert werden. Auch Phantomschmerzen konnten in vielen Fällen positiv beeinflusst werden

Die PBSS-Prothesenschäfte lassen sich durch verschiedene Funktions­einheiten ergänzen. In Abhängigkeit zu den individuellen Gegebenheiten und Anforderungen des Anwenders können verschiedene technologische Add-ons zum Einsatz kommen und den Tragekomfort im Lebensalltag positiv beeinflussen.

Die bestmögliche Verbindung zwischen Stumpf und Prothesenschaft wird durch einen HTV-Silikon-Kontaktschaft erzielt, der in Abhängigkeit von den Stumpfverhältnissen in verschiedenen Härtegraden und mit unterschied­lichem Adhäsionsverhalten gefertigt werden kann.

Die Träger eines PBSS-Schaftes schätzen die unauffällige gesäßfreie und körpernahe Formgestaltung des Schaftrandverlaufs sehr. Der individuellen Farbgestaltung sind nahezu keine Grenzen gesetzt.

Mit seinem interdisziplinären Anspruch sieht das PBSS-Konzept vor, neben dem Anwender auch die behandelnden Ärzte sowie die Therapeuten aktiv in die prothetische Versorgung einzubinden. Dies eröffnet neue Perspektiven in der Beinprothesenversorgung.

Feedback

Das sagen Anwender über PBSS

Die positive Resonanz unserer mit einem PBSS-Schaft versorgten Patienten bestärkt uns, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. In einer ersten Studie, für die 22 mit PBSS versorgte Prothesenträger klinisch untersucht wurden, konnte belegt werden, dass alle untersuchten Anwender von der Versorgung mit PBSS profitierten. Patienten mit hohem Schmerzniveau hatten sogar einen höheren Benefit durch diese neue Versorgungstechnologie.

Uwe N.

„Ich hatte seit meiner Amputation Phantomschmerzen. Alle 4-6 Wochen gab es eine massive Attacke, die ich eigentlich nur mit Traumal-Tropfen bekämpfen konnte – eine wirklich hohe Einzeldosis. Seitdem ich den PBSS- Schaft habe, habe ich keine Phantomschmerzen mehr.

Die neue Lebensqualität mit dieser Prothesenschafttechnik gibt mir mehr Energie für den Tag. So kann ich auch konzentrierter im Beruf arbeiten. Ich muss weniger Konzentration aufs Gehen ver-wenden und kann mich meinem Gesprächspartner zuwenden. Das ist ein enormer Gewinn für mich.“

Karl-Heinz K.

„Meine Erfahrung ist, dass die Führung der Prothese zugenommen hat. Der Sitzkomfort ist auch wesentlich besser geworden – nicht mehr vergleichbar mit meiner alten Schafttechnik. Fahrrad fahren, bücken, auf dem WC sitzen…das sind alles Dinge, die nun viel komfortabler sind.“

Christoph K.

„Langjährige, positive Erfahrungen mit meinem Sitzbein/Ramus umgreifenden Schaft haben mich zunächst viel Überwindung für einen Systemwechsel gekostet, doch deutlich mehr Bewegungsfreiheit im Beckenbereich, mehr Tragekomfort durch niedrige Schaftränder und die damit einhergehende Verbesserung der kosmetischen Verhältnisse haben mich gleich überzeugt. Besonders freue ich mich darüber, dass der Schaft trotz der niedrigeren Ränder und dem Zuwachs an Bewegungsfreiheit bessere Haft-eigenschaften hat und ich endlich wieder radeln kann, ohne dass meine Prothese rutscht.“

Dr. Steffen F.

„Ich bin seit über 40 Jahren oberschenkelamputiert und habe die Entwicklung der Schaft-versorgung vom querovalen Holzschaft bis zum PBSS-Schaft am eigenen Leibe miterlebt. Aus meiner Sicht stellt der PBSS-Schaft die z.Z. höchste Evolutionsstufe dar. Hinzu kommt, dass der individuelle Schaft seitens der Firma Pohlig akribisch und mit großem Engagement so lange optimiert wird, bis er wirklich passt. Das ist keine Selbst­verständlichkeit und doch so wichtig, da die Stumpf-Prothesen-Kopplung den limitierenden Faktor der Qualität der Versorgung und somit der Gebrauchsfähigkeit im Alltag des Amputierten darstellt."

Forschung und Entwicklung

Erstvorstellung des PBSS-Systems in München

Nach zweieinhalb Jahren intensiver Forschungs- und Entwicklungsarbeit stellt POHLIG am 27.11.2013 im Rahmen eines Pre-Launch erstmals das neue Pohlig Bionic Socket System (PBSS) in München vor. Rund 120 Personen, darunter Ärzte, Kostenträger, Orthopädie-Techniker sowie Anwender, informierten sich über die neue Schafttechnologie.

Wissenschaftliche Fachartikel

Pohlig Bionic Socket System (PBSS) - erste klinische Erfahrung mit einem neuartigen System
Das Pohlig Bionic Socket System: Neue Perspektiven bei der Prothesenversorgung nach Oberschenkelamputation