In 100 Jahren hat sich das Unternehmen POHLIG zu einem der bedeutendsten deutschen Spezialisten für Orthopädie-Technik entwickelt. Ein breites Spektrum weiterer Angebote – von Reha-Technik über Sanitätshaus bis hin zur Orthopädie-Schuhtechnik – rundet das Programm ab.
Im Jahr 1920 gründete der Chirurgie-Mechanikermeister Otto Pohlig in der malerischen oberbayerischen Stadt Traunstein gemeinsam mit seiner Frau Helene einen Betrieb. Bereits ein Jahr später eröffneten die jungen Unternehmer zusätzlich ein Sanitäts- und Miederwaren-Fachgeschäft mit angeschlossener Orthopädiewerkstatt.
Nach Kriegswirren und einem Neuanfang wurde die orthopädische Werkstatt 1955 umgebaut und erweitert. Kurt Pohlig senior, der die Firma zu dieser Zeit in zweiter Generation führte, starb 1956. Seine Frau Amalie Pohlig führte den Betrieb fort. 1969 trat ihr Sohn Kurt Pohlig junior als Gesellschafter ein, nachdem er 1967 seine Meisterprüfung im Orthopädiemechaniker-Handwerk absolviert und im Bundesleistungswettbewerb gewonnen hatte.
1981 übernahm Kurt Pohlig zusammen mit seiner Frau Sieglinde das Unternehmen in der dritten Familiengeneration. Damals beschäftigte die Firma 25 Mitarbeiter. Nun wurde ein starkes Wachstum des Unternehmens eingeleitet. Eine wichtige Weichenstellung war dabei 1986 die Aufteilung in vier Geschäftsbereiche, nämlich Orthopädie-Technik, Reha-Technik, ein Sanitätshaus und ein exklusives Wäschegeschäft. Diese Konzentration ermöglichte in jedem Zweig die Vertiefung des Know-hows mit starker fachlicher Spezialisierung und intensiver Betreuung der Kunden.
Im größten Geschäftsbereich Orthopädie-Technik wurde in Zusammenarbeit mit namhaften Kliniken und Forschungseinrichtungen zunehmend ein umfassendes Versorgungskonzept aufgebaut. Von vornherein wurde neben der individuellen Großorthopädie auch besonders der Kinderorthopädie viel Aufmerksamkeit geschenkt.
Immer weiter vertieft wurde dabei eine Kooperation mit der Orthopädischen Kinderklinik in Aschau. Zu einem wesentlichen Teil auf der Grundlage eigener Patente des Firmeninhabers und von Mitarbeitern wurden bei POHLIG zunehmend innovative Verfahren entwickelt, die in Expertenkreisen viel Beachtung fanden. Kontinuierlich verstärkt wurde mit der Zeit auch die enge Zusammenarbeit mit Forschungsorganisationen und Herstellern.
Der Ruf des Unternehmens strahlte unterdessen immer weiter aus. Zunehmend schickten Ärzte aus weit entfernten Regionen ihre Patienten nach Traunstein, um sie dort fachkundig versorgen zu lassen. Die Menschen kamen aus der ganzen Bundesrepublik, aus dem europäischen Ausland, ja sogar aus Afrika. Derart große Einzugsbereiche waren in der damals eher regional und mittelständisch geprägten Branche der Orthopädie-Technik eher untypisch.
Wegen der weiten Anfahrten, die viele Patienten in Kauf nehmen mussten, entschloss sich Kurt Pohlig 1998, in Nürnberg eine Niederlassung für Orthopädie-Technik einzurichten. Für Kunden aus nördlichen Regionen erwies sich dies als wesentliche Erleichterung. In Traunstein wurden ein Jahr später die Orthopädie-Werkstatt und die Reha-Technik in neue Räume in der Grabenstätter Straße ausgelagert.
Die Expansion des Unternehmens schritt von nun an immer schneller voran. Um das Jahr 2000 wurde die Marke von 150 Mitarbeitern überschritten. Bereits 2003 kam eine weitere Niederlassung in München für Orthopädie-Technik und Reha-Technik hinzu. 2007 wurde die Nürnberger Niederlassung ausgebaut. Im gleichen Jahr wurde auch in der österreichischen Hauptstadt Wien das Gemeinschaftsunternehmen Pohlig Tappe gegründet.
Einen besonders wichtigen weiteren Expansionsschritt unternahm die Pohlig GmbH 2008 mit der Gründung einer Niederlassung in Heidelberg. Diese entwickelt sich zu einem Anziehungspunkt für Patienten aus West- und Norddeutschland sowie aus dem benachbarten Ausland. Ebenfalls 2008 bezog die Niederlassung Traunreut eigene Räumlichkeiten in einem Gesundheitszentrum.
Im Jahr 2009 wurde die Außenstelle Aschau eröffnet und im Oktober 2011 öffnete die neue Niederlassung in Köln ihre Pforten. Die Belegschaft der POHLIG-Gruppe umfasst inzwischen mehr als 400 hoch motivierte Mitarbeiter.
Am 01.07.2013 mündete dann eine seit Langem bestehende, persönliche Verbundenheit in eine strategische Partnerschaft zwischen der Pohlig GmbH und dem Duderstädter Weltmarktführer in der Orthopädie-Technik. Ottobock beteiligt sich zu 51 Prozent an der Pohlig GmbH.
Generell lautete das Ziel, gemeinsam innovative Lösungen für eine gesteigerte Lebensqualität zu entwickeln und deren gesundheitsökonomischen Nutzen gegenüber den Erstattern zu belegen. Konkret standen dabei die Felder Schaftkomfort, Neurorehabilitation sowie neurologische Krankheitsbilder im Mittelpunkt der zukünftigen Aktivitäten. Mit diesem Schritt sollte die Orthopädie-Technik in Deutschland nachhaltig gestärkt werden.
Das 2007 gegründete Gemeinschaftsunternehmen Pohlig Tappe wurde im August 2014 zu Pohlig Austria GmbH & Co. KG und somit zu einer 100%igen Tocher der Pohlig GmbH. Anfang 2015 wurde in Hamburg, dem nun nördlichsten POHLIG-Standort, der Betrieb aufgenommen. Anfang 2017 wurde eine weitere Niederlassung in Berlin (Mariendorf) eröffnet.
Seit 2018 ist die Pohlig GmbH eine 100%ige Tochter der Otto Bock Firmengruppe.