Diese Prothese ersetzt den Unterschenkel inklusive Kniegelenk. Aufgrund des vergleichsweise langen Stumpfes wirken die Hebelverhältnisse hervorragend.
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Bei einer Knieexartikulation wird der Unterschenkel komplett entfernt. Das Besondere an dieser Amputationsweise ist, dass dabei keine Knochen durchtrennt werden, sondern lediglich die Weichteile im Kniegelenk (zwischen Ober- und Unterschenkelknochen). Daraus ergibt sich der große Vorteil, dass das Stumpfende endbelastet werden kann. Der Anwender kann die Körperlast sowohl über das Stumpfende als auch über die gesamte Fläche des Oberschenkels übertragen.
Knieexartikulationsprothesen ersetzen den Unterschenkel inklusive Kniegelenk. Aufgrund des vergleichsweise langen Stumpfes wirken die Hebelverhältnisse beim Tragen der Prothese hervorragend. Weil die Oberschenkelmuskulatur nach einer Knieexartikulation weitestgehend erhalten bleibt, besitzt der Prothesenanwender viel Kraft in seinem Stumpf und kann deshalb die Prothese sehr gut steuern. Ein symmetrisches, unauffälliges Gangbild wiederum ist wesentlich, um die gesunde Seite vor muskulären Verspannungen und frühzeitigem Verschleiß zu bewahren.
Der Prothesenschaft, in den der Oberschenkel eingebettet wird, stellt die Verbindung zwischen Prothese und menschlichem Körper dar. Die Ausführung des Schaftes hat maßgeblichen Einfluss auf Komfort und Bedienbarkeit der Prothese. Wir bieten grundsätzlich zwei Konzepte zur Auswahl an:
Wir arbeiten permanent an der Entwicklung von Materialien und Arbeitstechniken, die den Schaftkomfort steigern. Mit dem PBSS-Schaft ist uns die Umsetzung eines Schaftkonzeptes gelungen, das auf ganzer Linie überzeugt:
Kondylen sind knöcherne Kniegelenkanteile am unteren Ende des Oberschekelknochens, die für eine kombinierte Roll- und Gleitbewegung auf der Gelenkfläche des Schienbeinkopfs zuständig sind.
Zum Anziehen der Knieex-Prothese wird der Stumpf zunächst mit einem Hautschutzstrumpf eingefasst und leicht vorkomprimiert. Die Weichteile werden dadurch gefestigt und auf die Prothese vorbereitet. Durch einen Schlitz am Ende des Weichwand-Innenschaftes wird der Stumpf mithilfe eines Perlonschlauchs in den Innenschaft eingezogen. Insbesondere bei Erstversorgungen nach Amputation spielt dieses System seine Vorteile aus.
Marlene kommt mit einer Tibiaaplasie auf die Welt. Bei dieser seltenen Erkrankung ist das Schienbein nicht vorhanden und der Unterschenkel stark fehlgebildet. Weil Marlenes Gangbild dementsprechend schlecht ausfällt, wird ihr mit sieben Jahren der Unterschenkel amputiert.
Eine Interimsprothese ist eine vorläufige Prothese. In den ersten Monaten nach einer Beinamputation können sich die Gegebenheiten des Stumpfes noch stark verändern. Die Interimsprothese, auch Probeprothese genannt, dient zur Überbrückung dieser Phase.
Der Schaft der Probeprothese (also das Verbindungsstück zwischen Mensch und Technik) wird zunächst nicht aus Carbon hergestellt, damit er während der "Probezeit" leicht an die sich immer wieder verändernde Form des Beinstumpfes angepasst werden kann. Bei frisch amputierten Patient:innen reduziert sich nämlich der Umfang des Beinstumpfes während der ersten Monate. Das hängt mit dem Verlauf der Wundheilung sowie dem Abklingen der Schwellung zusammen. Hinzu kommt, dass der oder die Anwender:in in der 6-monatigen Interimsphase unterschiedliche Passteile (z.B. Kniegelenke oder verschiedene Fußteile) testen kann, die in der finalen Prothese dann eingebaut werden. Die Passform des Prothesenschaftes wird während der Probephase immer wieder durch unsere Orthopädietechniker:innen verbessert, sodass bei der Definitivprothese mit Carbonschaft möglichst keine Passformprobleme auftreten.
Wie schnell man lernt mit Prothese zu laufen, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Dazu gehören z.B.
Manche Anwender:innen können bereits ein paar Tage, nachdem sie ihre Interimsprothese erhalten haben, relativ sicher von A nach B gehen, bei anderen dauert dieser Prozess mehrere Wochen.
An den Schaft sind zwei Passteile montiert:
Kniegelenk: Für ein sicheres, dynamisches Gehen empfehlen sich die E-Legs von Ottobock (z.B. C-Leg, Genium, Kenevo). Für ein optimales kosmetisches Erscheinungsbild bieten sich aufgrund der reduzierten Aufbauhöhe polyzentrische (mehrachsige) Gelenke an.
Fuß: Entsprechend der jeweiligen Mobilität kommen diverse Carbonfeder-Fußsysteme zum Einsatz.
Kosmetisch bestehen drei Möglichkeiten:
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Autoren: T. Baumeister, O. Gawron, M. Schäfer
Quelle: ORTHOPÄDIE-TECHNIK Sonderdruck 10/16, Verlag Orthopädie-Technik Dortmund