Eine Orthese gleicht körperliche Defizite aus, stützt Gelenke und schützt sie vor Rückfällen sowie Fehlstellungen.
Wir trainieren mit dir den täglichen Gebrauch deiner Orthese.
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Das Ziel einer Orthese ist es, Defizite auszugleichen, Gelenke zu stützen und vor Rückfällen sowie Fehlstellungen schützen. Die Kunst einer guten Orthesenversorgung der unteren Extremität besteht darin, eine schonende Korrektur und Stabilisation des betroffenen Beins bzw. Fußes zu erreichen und gleichzeitig eine bestmögliche Nutzung der Restfunktionen zu gewährleisten.
Als orthopädische Hilfsmittel werden Orthesen kurzfristig oder dauerhaft eingesetzt. Im Gegenteil zu flexiblen Bandagen bestehen sie aus festeren Materialien wie z.B. Kunststoff, um gezielt Bewegungen zu begrenzen bzw. Skelettdeformitäten zu korrigieren. Operationsergebnisse können durch die gezielte Stabilisation und Bewegungsführung einer Orthese unterstützt und abschulend begleitet werden.
Abhängig von deiner Fußfehlstellung bzw. von deinem Krankheitsbild fertigen wir dir eine individuelle Orthese an. Das Spektrum unserer orthetischen Versorgungslösungen ist riesengroß. Manche Orthesen sorgen dafür, dass das Bein bzw. der Fuß in der korrekten Stellung gehalten wird.
Liegt eine Lähmung vor, kann dich eine Orthese sogar dabei unterstützen wieder erste eigene Schritte zu gehen (C-Brace®). Hier stellen wir dir die gängigsten Orthesen-Typen vor:
Die ringförmige Fußfassung fixiert den Fuß in der Orthese zuverlässig.
Ursprünglich wurde die CRRO für die Korrektur des spastischen Klumpfußes konzipiert.
Eine dynamische Printorthese®, die das Sprunggelenk übergreift.
Fuß- und Unterschenkelteil sind durch ein Gelenk miteinander verbunden.
Diese Orthese besitzt ein bewegliches Fuß- und Kniegelenk.
Das intelligente Orthesensystem unterstützt dich bei Lähmungen der kniestreckenden Muskulatur.
Die PHAO hält die Hüften in der medizinisch erforderlichen Abspreizstellung.
Die Eigenkraftorthese bewirkt eine aktive Streckung der Hüfte - aus eigener Beinkraft!
Der Mollii Suit ist eine Ganzkörperorthese zur Entspannung spastischer Muskeln, zur Aktivierung schwacher Muskeln und zur Schmerzlinderung.
Eine wesentliche Voraussetzung für eine erfolgreiche Orthesenbehandlung ist die konsequente Nutzung des Hilfsmittels. Dies kann nur erreicht werden, wenn du deine Orthese akzeptierst und sie im Alltag verlässlich trägst. Um dir das Tragen so angenehm wie möglich zu gestalten, fertigen wir ausschließlich Orthesen an, die hoch funktional sind und optisch überzeugen.
Selbstverständlich achten wir auf den Einsatz leichter Materialien, sodass keine zusätzliche Beeinträchtigung durch ein zu hohes Gewicht des Hilfsmittels entsteht. Bei allen Orthesen bieten wir ein breites Spektrum unterschiedlichster Farben und Designs an.
In der Regel werden Orthesen nach einer eingehenden Untersuchung vom Arzt verordnet. Die Wahl des passenden Hilfsmittels erfolgt im Idealfall immer in Abstimmung zwischen Arzt, Physiotherapeut und Orthopädietechniker.
Wir sind um diese interdisziplinäre Zusammenarbeit sehr bemüht. Insbesondere bei der Versorgung von Kindern mit orthopädietechnischen Hilfsmitteln spielt Teamarbeit eine entscheidende Rolle. Dabei sitzen alle Parteien in einem Boot. Denn nur wenn Ärzte, Orthopädietechniker, Therapeuten, Patienten und Eltern gemeinsam an einem Strang ziehen, können optimale Behandlungsergebnisse erzielt werden.
Damit eine Orthese wirklich dort hilft, wo sie soll, wird sie vom Orthopädietechniker individuell an den Körper angepasst. Nur so kann eine optimale Versorgung nach dem aktuellsten Stand der Technik gewährleistet werden.
Es hat sich bewährt bei der Versorgung unserer Orthesen-Patienten in segmentalen Ebenen zu denken. Erst wenn die einzelnen Körper-Etagen interdisziplinär diskutiert wurden, lässt sich das therapeutische Ziel der Orthesenversorgung erkennen und die Konstruktion der Orthesen festlegen. Das bedeutet in der Praxis, dass wir von oben nach unten vorgehen, also z.B. von der Hüfte über Knie und Fuß, und die Korrekturmaßnahmen Schritt für Schritt festlegen.
Mit dem Pohlig-System, einem Anziehsystem, bei dem die einzelnen Orthesenelemente getrennt voneinander angezogen werden, können wir selbst komplexeste Fehlstellungen berücksichtigen. Das separate Anziehsystem bietet die Möglichkeit zum isolierten Strecken, Beugen, Kippen, Drehen und Gegendrehen der Extremitäten und ermöglicht so eine gezielte Therapie.
Statische Orthesen sollen betroffene Gelenke in ihrer Korrekturstellung fixieren. Dynamisch wirkende Orthesen dagegen korrigieren Fehlstellungen (beispielsweise bei Sehnenverkürzungen) unter Krafteinwirkung, z.B. durch die Verwendung von Federgelenken oder Gasdruckfedern.
Je nach Krankheitsbild und Ausprägung (z.B. ICP, AMC, Plexuslähmung, Radiusaplasie usw.) können verschiedene Konstruktionen gewählt werden:
Sowohl statische als auch dynamische Orthesen werden häufig in der Nacht getragen. Nachts kann die betroffene Extremität über einen langen Zeitraum fixiert oder korrigiert werden. Für den Tag werden in der Regel funktionellere Orthesen angefertigt.
Ein Weichwandliner ist quasi der Innenschuh einer Orthese. Er besteht aus einem weichen Ledermaterial und stabilisiert den Fuß in der Orthese.
Wichtig ist, dass du deinen Liner regelmäßig auslüftest. Nur, wenn es unbedingt nötig ist, solltest du den Weichwandliner mit einem feuchten Tuch abwischen. Wir zeigen dir, wie du hier am besten vorgehst!
Lass dich inspirieren! Wir begleiten viele interessante Patienten während ihres Pohlig-Termins und geben dir persönliche Einblicke.
Für alle, die noch tiefer in die Materie eintauchen wollen, haben wir zu fast jedem Versorgungsbereich ein passendes Video.
Wirf einen Blick hinter die Pohlig-Kulissen und informiere dich über Krankheitsbilder und unsere innovativen Hilfsmittellösungen!
Manchmal witzig, manchmal erklärend, manchmal emotional - aber vor allem immer unterhaltsam: unsere Videos auf TikTok!
Autoren: M. Baise, K. Pohlig
Quelle: ORTHOPÄDIE-TECHNIK 04/11, Verlag Orthopädie-Technik Dortmund
Autoren: D. Schreiner, F. Paulitsch
Quelle: Sonderdruck 01/22, Verlag Orthopädie-Technik Dortmund