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Zehenspitzgang

Der Spitzfuß

Symptome und Ursachen

Beim Spitzfuß (Pes equinus = lat. Pferdefuß) handelt es sich um eine Fußdeformität, bei der die Ferse so hoch steht, dass sie keinen Bodenkontakt erreicht. Die Patienten gehen deshalb im Zehenspitzgang. Vielen gelingt es nicht, den gesamten Fuß auf den Boden aufzustellen und abzurollen. Durch die ungewohnte Fußstellung kann es zu einer Verkür­zung der Achillessehne und damit einhergehend zu einer erheblichen Funktions­störung des gesamten Beines kommen.

Der Spitzfuß kommt entweder isoliert oder in Kombination mit anderen Fußfehlstellungen vor (Klumpfuß, Hohlfuß, Knickplattfuß etc.).

Grundsätzlich wird zwischen neurologischen bzw. syndromalen und nicht-neurologischen Ursachen unterschieden.

Spitzknickfuß | © Pohlig GmbH

Neurologische bzw. syndromale Ursachen sind z.B.:

  • Infantile Zerebralparese  (am häufigsten kommt hier der neurogene Spitzfuß vor)
  • Hereditäre motorisch-sensible Neuropathie (HSMN)
  • posttraumatische Ursachen
  • Multiple Sklerose
  • Zustand nach Schlaganfall

Nicht-neurologische Ursachen sind z.B.:

  • Idiopathischer bzw. habitueller Zehenspitzgang (gewohnheitsbedingtes Gehen im Spitzfuß ohne Spastizität)
  • kompensatorischer Zehenspitzgang (bei Beinlängendifferenz zum Ausgleichen des kürzeren Beines)

Neurogener oder idiopathischer Spitzfuß?

Am häufigsten anzutreffen – insbesondere im Kindesalter – sind der neurogene und der idiopathische Spitzfuß:

Am häufigsten tritt der Spitzfuß im Rahmen neurologischer Grunderkrankungen auf, bei denen das Zusammenspiel zwischen ZNS, Nerven und Muskeln gestört ist (neuromus­kuläre Störungen). Dies ist zum Beispiel bei spastischen Lähmungen, wie der infantilen Zerebralparese, der Fall.

Kinder mit idiopathischem Spitzfuß laufen zwar von Anfang an auf Zehenspitzen, können aber, im Gegensatz zu Kindern mit neurogenem Spitzfuß, auch auf dem ganzen Fuß stehen und mit normaler Abrollbewegung laufen. Sie empfinden jedoch den Zehengang scheinbar als angenehmer.

Die Ursache für idiopathischen bzw. habituellen Zehengang ist unbekannt. Eine neurologische Grunderkrankung wird allerdings ausgeschlossen.

Zu Beginn der Laufentwicklung kommt es häufig vor, dass Kinder vermehrt auf Zehenspitzen laufen. Meistens entwickeln sie aber im Laufe der Zeit von selbst ein normales Gangbild. Ist dies nicht der Fall, kann es zu langfristigen Folgeschäden, wie z.B. Achillessehnenkontrakturen, Fußdefor­mitä­ten oder Wirbel­­säulen­­schäden, kommen. Vor diesem Hintergrund muss der idiopathische Spitzfuß unbedingt behandelt werden.

Orthesenbehandlung bei Spitzfüßen

Maxim geht zu 80% auf Zehenspitzen

Kurz & knapp erklärt

Deine Fragen zum Spitzfuß

Eine Spitzfuß-Fehlstellung ist entweder angeboren oder sie wird im Laufe des Lebens erworben. Am häufigsten tritt der Spitzfuß in Zusammenhang mit einer neurologischen Grunderkrankung auf, bei der die Interaktion zwischen Nerven und Muskeln gestört ist (neuromus­kuläre Störungen). Dies ist z.B. bei Lähmungen der Fall (infantile Zerebralparese, Kinderlähmung, Schlaganfall etc.).

Im Falle eines erworbenen Spitzfußes können u.a. Muskelerkrankungen, knöcherne Veränderungen im Sprunggelenk, Sehnenverletzungen und Bettlägrigkeit die Fehlstellung verursachen. Bei einem Großteil des idiopathischen Zehengangs ist die Ursache allerdings nach wie vor ungeklärt.

Dauerhaft auf Zehenspitzen zu laufen ist nicht gesund. Durch die ungewohnte Fußstellung kann es zu einer Verkür­zung der Achillessehne und damit einhergehend zu erheblichen Funktions­störungen des gesamten Beins kommen. Wird die Spitzfuß-Fehlstellung nicht rechtzeitig behandelt, sind langfristige Folgeschäden wie z.B. Fußdefor­mitä­ten oder Wirbel­­säulen­­schäden und damit verbunden Knie-, Hüft- und Rückenschmerzen zu erwarten.

Bei Kindern, die häufig auf Zehenspitzen gehen ohne dass eine neurologische Grunderkrankung vorliegt, kann man psychische und medizinische Ursachen häufig ausschließen. Vielmehr ist das Gehen auf Zehenspitzen für sie zur Angewohnheit geworden, weil diese Gangart für das Kind angenehmer ist. Woher der habituelle Zehenspitzengang kommt, ist nach wie vor nicht eindeutig geklärt. Bei vielen Betroffenen lässt sich eine Verkürzung der Wadenmuskulatur oder der Achillessehne feststellen.

Eine weitere Ursache für den Zehenspitzengang kann in einer Fehlstellung des Fußes liegen. Die Fehlstellung verhindert, dass das betroffene Kind auf dem ganzen Fuß auftritt bzw. den Fuß beim Gehen abrollt.

In einigen Fällen kann der Zehenspitzengang auch auf eine geistige Behinderung bzw. eine Entwicklungsstörung hinweisen. Oft tritt er z.B. bei Autismus auf.

Bei einem Spitzfuß sind sowohl konservative als auch operative Maßnahmen (teilweise in Kombination) möglich. Auf konservativem Weg kommen - neben der klassischen Physiotherapie und Botox-Injektionen - Orthesen relativ häufig zur Therapie des Zehenspitzengangs zum Einsatz. Mit unserer Unterschenkelorthese mit ringförmiger Fußfassung können wir ein orthopädietechnisches Hilfsmittel anbieten, das eine hohe Erfolgsquote bei der Behandlung des Spitzfußes aufweist.

Zu Beginn der Laufentwicklung kommt es häufig vor, dass Kinder vermehrt auf Zehenspitzen laufen. Das liegt u.a. daran, dass sie ihren Gleichgewichtssinn noch trainieren müssen. Mit viel Übung und steigendem Körpergewicht werden Kinder immer sicherer und entwickeln in der Regel von selbst ein normales Gangbild (Fersen-Zehen-Gang). Dies passiert normalerweise innerhalb der ersten 3-6 Monate des Laufens.

Bei manchen Kindern kann es bis zum Schulanfang dauern, bis sie mit dem ganzen Fuß auftreten. Auch in diesem Fall kann der Zehenspitzengang völlig unbedenklich sein, sollte aber zur Sicherheit mit einem Kinderorthopäden abgeklärt werden.

Möglichst früh beginnen!

Behandlungsmöglichkeiten mit Orthesen

Eine frühzeitige Therapie ist sowohl bei idiopa­thi­schen als auch bei neurogenen Spitz­füßen von großer Bedeutung. Es sind sowohl konservative als auch operative Maßnahmen (teilweise in Kombination) möglich.

Auf konservativem Weg kommen, neben Krankengymnastik und Botox-Injektionen, Orthesen relativ häufig zur Therapie des Zehengangs zum Einsatz.

Unterschenkelorthese mit ringförmiger Fußfassung | © Pohlig GmbH

Hier existieren normalerweise zwei unterschiedliche Orthesenarten:

  • Funktionelle Orthesen werden beim Gehen getragen. Sie zielen darauf ab einen Fersenballengang zu erreichen.
  • Lagerungsorthesen dagegen werden nachts getragen, wenn das Bein keiner Belastung ausgesetzt ist. Sie dehnen die Muskulatur und verbessern die Gelenksbeweglichkeit.

Mit unserer Unterschenkelorthese mit ringförmiger Fußfassung können wir exklusiv ein orthopädietechnisches Hilfsmittel anbieten, das bei korrekter Indikationsstellung eine hohe Erfolgsquote bei der Behandlung des Spitzfußes aufweist. Das Besondere an diesem Hilfsmittel: es kann tagsüber und nachts getragen werden und vereint somit beide Ziele – die Verbesserung des Ganges sowie die Dehnung der Weichteilstrukturen.

Spezielle Orthesenschuhe unterstützen mit ihren unterschiedlich geformten Sohlen die gewünschte Wirkung der Hilfsmittelversorgung.

Wenn eine konservative Therapie mit Orthesen nicht zum gewünschten Erfolg führt, oder weitere Deformitäten vorhanden sind, werden gege­benen­­falls operative Schritte notwendig.

 

Spitzfuß-Behandlung

Der dynamische Spitzfuß ist eine der häufigsten motorischen Beeinträchtigungen bei ICP-Patienten. Dr. Monique Baise und Kurt Pohlig haben eine Studie zum Korrekturerfolg mit der Unterschenkelorthese veröffentlicht.

Icon Oberschenkelorthese | © Pohlig GmbH
Orthesen für Fuß, Bein & Hüfte

Eine Orthese wird zur Stabilisierung, Entlastung, Ruhigstellung, Führung oder Korrektur von Gliedmaßen eingesetzt. So lassen sich Fehlhaltungen und Fehlbelastungen vorbeugen bzw. berichtigen.
 

Icon von einem Orthesenschuh | © Pohlig GmbH
Orthesenschuhe

Bei der Auswahl der Orthesenschuhe kommt es darauf an, dass die Kombination von Orthese und Schuh zielführend ist und die gewünschte Wirkung der Versorgung erreicht werden kann. Es gibt zahlreiche Modelle mit unterschiedlichen Designs.

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Habitueller Zehengang

Bei der Behandlung des idiopathischen bzw. habituellen Zehengangs hat sich bis heute unter der großen Zahl von Therapieansätzen keine Behandlungsform weiträumig durchsetzen können.

In der hier vorgestellten Studie wurde ein Therapieansatz untersucht, bei dem Kinder mit habituellem Zehengang mittels Unterschenkelorthesen mit ringförmigem Fußteil versorgt wurden. Die Ergebnisse sind vielversprechend.