Eine der häufigsten Fußfehlstellungen bei Säuglingen ist der Sichelfuß (lat. Pes adductus). Durch den nach innen gedrehten Vorderfuß erhält der gesamte Fuß die Form einer Sichel. Die Ferse bleibt entweder unverändert oder knickt nach innen ab. Schmerzen verursacht der Sichelfuß, der meist beidseitig auftritt, in der Regel keine. Allerdings kann die Fußfehlstellung zu einem stark einwärts gedrehten Gang führen.
Ursache:
Neben erblichen Faktoren entsteht diese Fußdeformität häufig in den letzten Schwangerschaftswochen aufgrund von Platzmangel in der Gebärmutter.
Behandlung:
Meistens sind Sichelfüße bei Kindern vollkommen harmlos und verschwinden im Laufe des Wachstums von selbst. Ist dies nicht der Fall, können konservative (d.h. nicht-operative) Maßnahmen helfen. Wir versorgen betroffene Kinder erfolgreich mit Orthesen, die den Fuß sanft in die richtige Stellung lenken.
Irmi ist 15 Monate alt. Vor etwa einem halben Jahr hat sie bereits ihre ersten Gehversuche gemacht. Weil ihre Vorderfüße leicht nach innen gedreht sind, trägt Irmi seit 3 Monaten Unterschenkelorthesen. Diese Hilfsmittel verhindern, dass sie später mal Probleme mit einem einwärts gedrehten Gang bekommt.
Eine Orthese wird zur Stabilisierung, Entlastung, Ruhigstellung, Führung oder Korrektur von Gliedmaßen eingesetzt. So lassen sich Fehlhaltungen und Fehlbelastungen vorbeugen bzw. berichtigen.
Bei der Auswahl der Orthesenschuhe kommt es darauf an, dass die Kombination von Orthese und Schuh zielführend ist und die gewünschte Wirkung der Versorgung erreicht werden kann. Es gibt zahlreiche Modelle mit unterschiedlichen Designs.