Bei der Bezeichnung Knickplattfuß handelt es sich um einen Sammelbegriff für eine Gruppe wesensähnlicher Fußdeformitäten, die durch eine Abduktions-Pronationsstellung des Fußes gekennzeichnet sind. Charakteristisch für diese Fehlstellung sind eine Verminderung, Aufhebung oder Umkehrung des Fußlängsgewölbes sowie eine Lateralabweichung des Vor- und Rückfußes.
Zwischen leichten Formabweichungen und extremen Deformierungen versteifter Plattfüße existieren zahlreiche Ausprägungsformen. Senkt sich das Längsgewölbe (Senkfuß) und knickt der Fuß gleichzeitig nach außen ab, wobei sich die Ferse nach innen dreht (Knickfuß, Pes valgus), handelt es sich um einen Knicksenkfuß. Diese Fußdeformität kann fließend in einen Plattfuß übergehen.
Der Talus verticalis (auch Tintenlöscherfuß) stellt die am meisten ausgeprägte, kontrakte Plattfußdeformität dar. Er zeigt sich z.B. häufig bei Kindern, die an AMC erkrankt sind. In der Regel wird diese Fußdeformität operativ therapiert. Anschließend kann eine Versorgung mit Orthesen in Betracht gezogen werden.
Knickplattfüße treten bei Kindern häufig mit einer Fehlstellung der Beinachse auf (z.B. X-Beine). Durch die Fehlbelastung kann diese Fußdeformität zu Kniebeschwerden führen. Abhängig vom Stadium der Erkrankung muss entschieden werden, ob ein kindlicher Knickplattfuß operativ oder konservativ behandelt wird. Auf konservativem Weg lassen sich flexible Knickplattfüße ohne strukturelle Achillessehnenverkürzung (also ohne Spitzfuß) sehr gut mit einer Talus-Repositions-Ringorthese (TRRO) behandeln.
Eine Orthese wird zur Stabilisierung, Entlastung, Ruhigstellung, Führung oder Korrektur von Gliedmaßen eingesetzt. So lassen sich Fehlhaltungen und Fehlbelastungen vorbeugen bzw. berichtigen.
Bei der Auswahl der Orthesenschuhe kommt es darauf an, dass die Kombination von Orthese und Schuh zielführend ist und die gewünschte Wirkung der Versorgung erreicht werden kann. Es gibt zahlreiche Modelle mit unterschiedlichen Designs.