Die Concept 4D-Orthese ist eine dynamische Korrekturlagerungsorthese für Kinder mit Armplexusparese.
Auf unserem YouTube-Kanal findest du spannende persönliche Geschichten unserer Patienten!
Selbsthilfegruppen, Anwendertreffen, Fachzeitschriften: Lerne Menschen kennen, denen es ähnlich geht wie dir!
Nerven verbinden das Gehirn mit dem Körper bzw. den Muskeln und schicken wichtige Informationen hin und her. Wurden die Nerven verletzt, z.B. im Rahmen einer Geburt, wirkt sich das in der Folge auch auf die Muskeln des Kindes aus. Die Nachrichten, die vom Gehirn gesendet werden, erreichen die Muskeln nicht mehr in vollem Umfang.
Grundsätzlich wird der Arm vom Nervengeflecht "Plexus Brachialis" versorgt. Die Nerven führen von der Halswirbelsäule über die Schulter zu Ober- und Unterarm und sind dafür zuständig, dass der Arm sich bewegt und fühlen kann. Nach einer geburtstraumatischen Plexusparese (auch Plexuslähmung, Erb’sche oder Klumpke’sche Lähmung, Plexus brachialis Verletzung) sind diese Nerven verletzt, was sich wiederum auf Muskulatur und Tastsinn auswirkt.
Lass dich inspirieren! Wir begleiten viele interessante Patienten während ihres Pohlig-Termins und geben dir persönliche Einblicke.
Für alle, die noch tiefer in die Materie eintauchen wollen, haben wir zu fast jedem Versorgungsbereich ein passendes Video.
Wirf einen Blick hinter die Pohlig-Kulissen und informiere dich über Krankheitsbilder und unsere innovativen Hilfsmittellösungen!
Manchmal witzig, manchmal erklärend, manchmal emotional - aber vor allem immer unterhaltsam: unsere Videos auf TikTok!
Doch was ist die Ursache für eine Plexusparese bei Kindern? Grundsätzlich entstehen Plexusparesen durch schwere Unfälle, bei denen die Nerven im Schultergelenk massiv überdehnt werden und teilweise reißen können. Passieren diese Verletzungen während der Geburt, spricht man von einer geburtstraumatischen Plexusparese, die eine Lähmung der Armnerven zur Folge hat. Geburtstraumatische Plexusverletzungen kommen ungefähr bei jeder tausendsten Geburt vor. Zu den Risikofaktoren zählen:
Eine leichte Plexusparese kann innerhalb weniger Wochen von selbst abheilen. Sind die Nerven dagegen stark überdehnt, kommt es zu einer eingeschränkten Beweglichkeit, fehlender Kraft und einer geringen Sensibilität im Arm.
Ganz alltägliche Dinge, wie z.B. Schuhe binden, den Pullover anziehen oder Brot schneiden, können für Kinder mit Plexuslähmung zur Herausforderung werden.
Typische Symptome einer geburtstraumatischen Plexusschädigung sind:
Für jede einzelne oder die Kombination dieser Bewegungsveränderungen und Fehlentwicklungen existieren physiotherapeutische, orthopädietechnische und chirurgische Therapie-Optionen.
Für die Ruhezeiten – insbesondere die nächtliche Bettruhe – empfiehlt sich eine Orthesenbehandlung (Schiene). Eine Orthese beinhaltet statische und dynamische Lagerungselemente, fördert die Gelenkkorrektur und wirkt u.a. dem Muskelungleichgewicht bestmöglich entgegen.
Bei einer kindliche Plexusparese kann das Lähmungsausmaß meistens im Verlauf der ersten 3-9 Lebensmonate prognostisch eingeschätzt werden. Viele Plexusparesen sind gut therapierbar, wenn sie beim betroffenen Kind rechtzeitig konservativ oder operativ behandelt werden.
Regelmäßige Physio- und Ergotherapie zielt darauf ab, den Arm zu stärken und ihn zu dehnen. So versucht man zu vermeiden, dass er steif wird und schmerzt. Wichtig ist außerdem, den Arm so gut wie möglich im Alltag einzusetzen (z.B. beim Schwimmen, Klettern oder Basteln), um gegen Funktionsbeeinträchtigungen vorzugehen.
In manchen Fällen lässt sich die Funktion des Armes durch eine Operation verbessern. Möglich ist z.B. eine Rekonstruktion des Plexus Brachialis, also der durchtrennten Nervenstränge. Auch die Umleitung gesunder Nerven auf Nerven anderer wesentlicher Muskeln zählt zu den gängigen Therapien (Neurotisation).
In Zusammenarbeit mit Dr. med. Jörg Bahm (Leitung der Plexuschirurgie an der Uniklinik RWTH Aachen) konnten wir eine Orthese entwickeln, die infolge einer geburtstraumatischen Plexusparese zum Einsatz kommen kann.
Die Concept 4D-Orthese wird individuell an das Kind angepasst und sorgt für eine dynamische Korrekturlagerung der oberen Extremität in vier Dimensionen bzw. Bewegungsebenen: